von Frauke Pumpenmeier
Die fatimidische Dynastie beherrschte von 909 bis 1171 nicht nur Ägypten, sondern auch Teile des Maghreb und Syrien-Palestinas. Während der Kreuzzüge verlor sie zunehmend an Herrschafts-/Einflussbereichen, schließlich war Ägypten selbst sowohl für die Franken unter Amalrich I, König von Jerusalem, wie auch Nur ed-Din, Herrscher von Damaskus, interessant.
Der fatimidische Wesir Schawar hatte beiden Parteien finanzielle Zusagen gemacht, die er nicht einhalten konnte (oder wollte). Ein erster Feldzug 1163 endete mit einem Friedensvertrag, 1167 kam es zu einer weiteren Konfrontation, bei der die Syrer einem zahlenmäßig überlegenen ägyptisch-fränkischen Bündnis gegenüberstanden. Die Syrer unter Leitung von Shirkuh zogen sich deshalb zunächst auf dem Westufer bis etwa auf Höhe von Minya zurück und schlugen in den Ruinen von Hermopolis ihr Lager auf.
Dort holte ihn bald das fränkisch-ägyptische Heer unter Amalrich I. ein. Beide Parteien waren zuerst zögerlich. Shirkuhs Truppe war zwar zahlenmäßig unterlegen, bestand aber zum größten Teil aus türkischen Reitertruppen, wohingegen Amalrichs Truppe zumeist Infanteristen und nur eine geringe Zahl von Rittern umfasste.
Amalrich hatte jedoch keine Wahl, nachdem, wie Runciman es beschreibt, “Saint Bernard…made one of his unfortunate interventions into Crusading History” und Amalrich in Form einer Vision ermahnt hatte, er sei seiner (an einer Kette getragenen) Kreuzreliquie nur würdig, wenn er sich als echter Christ erwiese. Daraufhin eröffnete Amalrich am 18. März 1167 den Kampf. Shirkuh gab zunächst im Zentrum der Front nach, umzingelte den Gegner dann von den Seiten und besiegte Amalrich.
Literatur:
St. Runciman, A History of the Crusades II (Cambridge 1952) 374